Futtermittelallergien beim Hund | Dr. Sam

Durchfall, Lethargie, Juckreiz: Futtermittelallergien beim Hund

Autor: Dr. Sam | Zuletzt bearbeitet: 25. März 2022 | Lesezeit: 22 min
Futtermittelallergie beim Hund

Futtermittelallergien gehören mit zu den am meisten verbreiteten chronischen Erkrankungen des Hundes. Unerkannt verursachen sie bei manchen Tieren schwere Symptome, und bereiten so ihren Besitzern große Sorgen. Dabei ist eine Behandlung oftmals gar nicht so schwer.

Hast Du einen Hund bei Dir zu Hause, der sehr häufig mit Durchfall und Erbrechen zu tun hat, und bei dem womöglich bereits verschiedene Therapieansätze fehlgeschlagen sind? Leidet er womöglich unter unerklärlichem Juckreiz, und erscheint insgesamt irgendwie weniger fröhlich und leistungsstark wie einst? Dann ist es möglich, dass Dein Vierbeiner unter einer Allergie gegen bestimmte Futtermittel leidet. Doch wie stellt man sicher fest, dass der eigene Hund von solchen Unverträglichkeiten geplagt wird? Wogegen sind Hunde im Futtermittel überhaupt allergisch, und wie kann man so etwas behandeln?

Definition von Futtermittelallergien

Um zu verstehen, wie man eine Futtermittelallergie in den Griff bekommt, ist es wichtig zu wissen, worum es sich bei dieser Erkrankung handelt. Streng genommen spricht man in der Tiermedizin tatsächlich gar nicht von einer „Futtermittelallergie“, sondern vielmehr von einer Futtermittelunverträglichkeit. Die Prozesse, die dabei im Körper ablaufen, sind jedoch vergleichbar mit denen von Allergien. Aufgrund einer Überreaktion des Immunsystems, kommt es dazu, dass der Körper des Hundes bestimmte Nährstoffe als „gefährlich“ einstuft, obwohl sie das gar nicht sind. Dadurch kommt es zu einer Abwehrreaktion des Körpers, um die vermeintlich schädlichen Substanzen auf schnellstem Wege wieder loszuwerden. Dies führt zu verschiedenen Symptomen, zum Beispiel Durchfall oder Erbrechen. Am häufigsten werden bei Hunden, Futtermittelallergien gegen tierische Proteine beobachtet.

Ursachen für eine Futtermittelallergie

Die genauen Ursachen dafür, weshalb Hunde Allergien gegen ihr Futter entwickeln, ist bis heute nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch verschiedene Mutmaßungen. So gibt es zum Beispiel die Theorie, dass eine genetische Komponente Futtermittelunverträglichkeiten begünstigen kann. Das würde zum Beispiel erklären, weshalb in manchen Rassen, zum Beispiel beim Golden Retriever oder bei der Französischen Bulldogge, recht häufig Futtermittelunverträglichkeiten auftreten. Wieder andere assoziieren Futtermittelallergien mit verschiedenen Vorerkrankungen, die das Immunsystem überreizen und dafür sorgen, dass eine Allergie ausgelöst wird. So gibt es beispielsweise die Beobachtung, dass Hunde, die in jungen Jahren an Parvovirose erkrankt sind, auch häufiger unter Futtermittelunverträglichkeiten leiden. 

Auch Parasiten im Magen-Darm-Trakt werden mit möglichen Allergien gegen Futter in Verbindung gebracht. Vermutet wird außerdem, dass Hunde, die häufig wechselnde Futter mit verschiedenen tierischen Proteinquellen, zum Teil zum gleichen Zeitpunkt, gefüttert werden, dazu tendieren, Unverträglichkeiten zu entwickeln. Das erklärt man sich damit, dass die natürliche Nahrungsaufnahme des Wolfes sich ursprünglich auf eine einzige Proteinquelle gleichzeitig beschränkte, von der er in der Regel auch mehrere Tage zehrte. Die „unnatürliche“ Kombination mehrerer Proteinquellen, soll aus diesem Grund das Immunsystem negativ stimulieren und dazu beitragen, dass ein Hund eine Allergie entwickelt. Die Gründe, weshalb ein Hund eine Futtermittelallergie entwickelt, stellt die Tiermedizin also bis heute vor ein Rätsel. Sicher ist, dass sie wahrscheinlich häufig multifaktoriell bedingt ist, und nicht auf ein einziges Ereignis zurückgeführt werden kann.

Quelle: Pixel-Shot

Symptome und Diagnose

Die Symptome einer Futtermittelunverträglichkeit sind leider meistens sehr unspezifisch und lassen sich mit vielen verschiedenen Differenzialdiagnosen ebenfalls erklären. Zu den Hauptsymptomen zählen:

  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Juckreiz
  • Lethargie und Bewegungsunlust
  • Bauchschmerzen
  • Öliges Fell
  • Talgige, schuppige Haut
  • Gewichtsverlust

‍Aufgrund der eher unspezifischen Symptomatik, versucht ein Tierarzt in der Diagnostik systematisch vorzugehen, um größere Krankheitsgruppen der Reihe nach ausschließen zu können. So wird er nach einem ausführlichen Anamnesegespräch mit einhergehender Untersuchung des Hundes, ein Blutbild mitsamt eines Serumprofils einleiten, um mögliche Entzündungsprozesse und organische Ursachen besser einschätzen zu können. Vitamin B12 und Folsäure können mögliche chronische Darmresorptionsstörungen nachweisen, die auch oft bei Futtermittelunverträglichkeiten beobachtet werden. Die Bestimmung des Basalcortisols kann Funktionsstörungen der Nebenniere aufdecken, die ebenfalls Magen-Darm-Symptomatik bedingen können. 

Auch ein Ultraschall des Bauchraumes kann bei der Beurteilung der Organgesundheit helfen. Abklatschproben von veränderten Hautstellen, dienen dem Nachweis von Bakterien und Ektoparasiten. Sofern der Tierarzt nach diesen diagnostischen Maßnahmen noch keine Ursache für die wiederkehrende Symptomatik gefunden hat, wird er vermutlich im Anschluss eine Eliminationsdiät durchführen. Diese beinhaltet, dass man seinen Hund über ca. 6 Wochen ausschließlich mit einem einzigen Futter, das aus einer Protein- und einer Kohlenhydratquelle besteht, füttert. Alternativ gibt es heute bereits hypoallergenes Futter, das hydrolysiertes Eiweiß enthält. Dabei sind die Proteine im Futter so klein gespalten, dass sie vom Immunsystem nicht mehr als Antigene erkannt werden. Leidet der Hund unter einer Futtermittelallergie, sind diese Eliminationsdiäten häufig die wirksamste Maßnahme, um per Ausschlussdiagnose eine Futtermittelallergie beim Hund zu diagnostizieren.

Wie man Futtermittelallergien behandelt

Die Behandlungsmöglichkeiten einer Futtermittelallergie setzen sich aus drei verschiedenen Komponenten zusammen:

Zum einen ist es wichtig, dass man ein richtiges Futter identifiziert, das der Hund gut verträgt. Es gibt heutzutage viele verschiedene Futtermittel auf dem Markt, die auf Futtermittelunverträglichkeiten zugeschnitten sind. Wenn man ein Futter gefunden hat, das der Hund gut verträgt, sollte man möglichst dabei bleiben. Zu häufige Wechsel können zu einer Verschlechterung der Symptome führen, und es immer schwieriger gestalten, ein richtiges Futter zu ermitteln.

Die zweite Komponente der Behandlungsmöglichkeiten ist eine symptomatische Therapie. Mittel gegen Übelkeit können ein akutes Geschehen mit Erbrechen oftmals gut therapieren. Bei hohem Flüssigkeitsverlust benötigt der Hund gegebenenfalls ein wenig Infusion. Schmerzmittel helfen, akute Reizungen im Darm zu lindern. Dank eines Probiotikums kann man die Darmflora des Hundes unterstützen, und die Verdauung und Resorption von Nahrung im Darm kräftigen.

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Als Drittes sollte man mögliche Hautveränderungen nicht außer Acht lassen. Nicht selten kommt es vor, dass sich durch den Juckreiz aufgekratzte Hautstellen infizieren, und sich dadurch schlimm entzünden. Regelmäßiges Reinigen und Desinfizieren der betroffenen Wunden ist dann unerlässlich, um das Wohlbefinden des Hundes wieder zu vervollkommnen. 

Da Futtermittelunverträglichkeiten häufig komplex sind und auch ein wenig Geduld vom Besitzer abverlangen, ist es sinnvoll, sich von der Diagnostik bis hin zur Therapie von einem Tierarzt beraten zu lassen. Wenn als Symptome lediglich regelmäßig wiederkehrender Durchfall auftreten, ist es auch eine Möglichkeit, sich online von einem Tierarzt bei Dr. Sam betreuen zu lassen, der die Eliminationsdiät betreut und für Fragen zur Verfügung steht. 

‍Verlauf einer Futtermittelallergie

In den meisten Fällen ist eine Futtermittelunverträglichkeit beim Hund nicht heilbar. Nur ganz selten kommt es vor, dass sich im Laufe der Jahre eine Unverträglichkeit wieder zurückbildet. Rechtzeitig erkannt und mit konsequenter Einhaltung der für den Hund verträglichen Nahrung, sind Futtermittelunverträglichkeiten größtenteils kein großes Problem, und beeinträchtigen den Hund nur wenig. Unerkannt stellen sie für Hund und Besitzer jedoch häufig eine Erkrankung dar, die einen großen Leidensdruck mit sich bringt. Deshalb ist es wichtig, sich bei Symptomen einer Futtermittelallergie zügig an einen Tierarzt zu wenden, um sich Rat zu suchen und schnell Maßnahmen zu ergreifen, die die Lebensqualität des Hundes wieder vollkommen herstellen.

Kann man gegen Futtermittelallergien vorbeugen?

Da man bis heute keine Ursachen benennen kann, die definitiv zu einer Futtermittelallergie beim Hund führen, ist diese Frage nicht ganz leicht zu beantworten. Fest steht, dass Du Dir stets einen Hund aussuchen solltest, der unter gesunden Zuchtstandards aufgezogen wurde, und damit schon einmal gute Voraussetzungen für ein gesundes Leben mitbringt. Du solltest Deinen Hund nach den Empfehlungen Deines Tierarztes regelmäßig impfen lassen, um schweren Erkrankungen wie Parvovirose vorzubeugen. Eine regelmäßige Entwurmung alle drei Monate ist empfehlenswert. Wenn möglich, solltest Du versuchen, Deinen Hund konstant mit einem Futter zu füttern und nicht dauernd zwischen verschiedenen Futtersorten hin- und herzuwechseln. So schafft man zumindest die besten Voraussetzungen, um zu vermeiden, dass ein Hund an einer Allergie gegen sein Futter erkrankt. Trotzdem kann es jeden treffen.

Zusammenfassung

Bei einer Futtermittelallergie erkennt das Immunsystem des Hundes sein Futter als Fremdstoff an. Um es loszuwerden, reagiert der Körper mit Symptomen wie Durchfall, Erbrechen, Juckreiz, Gewichtsverlust und Leistungsinsuffizienz. Meistens sind tierische Eiweiße Auslöser für eine Futtermittelunverträglichkeit beim Hund. Diagnostisch ist vor allem eine sogenannte Eliminationsdiät, bei der man Hunde über längere Zeit konsequent mit einem einzigen Futter füttert, um zu beobachten, wie der Körper darauf reagiert. Meistens bekommt man damit sehr schnell die Symptome wieder in den Griff. Hunde können in der Regel auch mit Futtermittelallergien ein glückliches und zufriedenes Hundeleben ohne Einschränkungen führen.

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