Mein Hund verliert plötzlich Urin – Leidet er an Inkontinenz? | Dr. Sam

Mein Hund verliert plötzlich Urin – Leidet er an Inkontinenz?

Autor: Dr. Sam | Zuletzt bearbeitet: 26. März 2022 | Lesezeit: 16 min
Hund verliert Urin auf Fliesenboden in Wohnung

Plötzlich kann dein Hund seinen Urin nicht mehr halten und verliert Tröpfchen oder Pfützen  an Urin? Für eine Blasenschwäche gibt es viele verschiedene Ursachen! Meistens tritt eine Inkontinenz bei älteren, kastrierten Hündinnen auf. Aber nicht nur unsere Hundedamen sind davon betroffen, denn durchaus auch Rüden können solche Beschwerden haben. In diesem Artikel erfährst du mehr über die verschiedenen Ursachen. 

Definition

Eine Inkontinenz oder Blasenschwäche bedeutet, dass dein Hund nicht mehr hundertprozentig kontrollieren kann wie er Urin absetzt. So kommt es dazu, dass er beim GehenLiegen oder im Schlaf Urin verliert. Das kann sein, dass es sich nur um kleinere Tröpfchen handelt, oder sogar große Mengen im Hundebett nach dem Schlafen zu finden sind. 

Grundsätzlich ist das nicht schlimm für deinen Hund, aber es gibt durchaus Erkrankungen, die dafür verantwortlich sein können. Gerade in diesen Fällen, sollte dein Vierbeiner natürlich gründlich untersucht werden und herausgefunden werden, welche Ursache hinter dieser Inkontinenz steht. 

Ursache

Neben den durch Kastration entstandenen Inkontinenzen, gibt es noch weitere krankheitsbedingte Ursachen. Die genaue Entstehung einer Inkontinenz durch Kastration ist noch weitestgehend unbekannt. Allerdings werden in diesen Fällen verschiedene Gründe, wie z.B. der Hormonverlust und Bindegewebsveränderungen, als mögliche Ursachen in Betracht gezogen. 

Im Durchschnitt kommt es ca. 2 Jahre, nach Kastration, bei den größeren und älteren Hündinnen zur Inkontinenz.  

Aber auch neben der Kastration gibt es weitere Möglichkeiten, warum dein Hund Urin verlieren könnte. Deswegen haben wir dir hier die 9 Top Ursachen einmal zusammengestellt:

  • Blasenentzündung (Zystitis): Bei einer Blasenentzündung kann es ebenfalls zu Blasenschwäche kommen. Durch die gereizte Harnblase, verspürt dein Vierbeiner dauerhaft den Drang Urin absetzen zu müssen. 
  • Entzündungen: Nicht nur die Blasenentzündung kann ein Grund sein – denn auch nicht-kastrierte Hündinnen können an einer Gebärmutterentzündung erkranken. Diese kann ebenfalls dazu führen, dass immer wieder Tropfen an Urin oder eitriger Ausfluss aus der Scheide sichtbar sein kann.
  • Rüden: Nicht nur Hundedamen können an Inkontinenz leiden. Die Hundemänner können ebenfalls eine Blasenschwäche bekommen. Sie kann ebenfalls durch Kastration ausgelöst sein, aber auch durch Beschwerden mit der Prostata häufiger vorkommen. 
  • Veränderungen in der Harnblase und den Harnwegen: Tumore, Schleimhautwucherungen (Polypen) oder auch Harnsteine können sich gebildet haben. Durch diese Veränderungen, in den Harnwegen, kann es zu sehr ähnlichen Symptomen wie bei einer Inkontinenz kommen.
  • Verhaltensprobleme: Hunde die sehr ängstlich sind, oder sehr aufgeregt sind können plötzlich Urin verlieren. 
  • Welpen und Junghunde: Natürlich kann es ebenfalls sein, dass dein Welpe noch gar nicht richtig stubenrein ist und deswegen Urin verliert. Allerdings gibt es angeborene Fehlbildungen, die durch ein ähnliches Bild wie bei einer Inkontinenz, auffallen können. 
  • Ältere Hunde: Gerade im Alter kann es durch Probleme mit der Beweglichkeit oder durch Demenz-ähnliche Veränderungen dazu kommen, dass dein Hund Inkontinenz zeigt. 
  • Bandscheibenvorfall oder Erkrankungen des Nervensystems: Bei einem Bandscheibenvorfall kann es durchaus passieren, dass der bewusste Urinabsatz deines Vierbeiners nicht mehr möglich ist. So ist es auch, wenn z.B. durch einen Unfall, die Nerven im Bereich der Harnwege verletzt worden sind. 
  • Stoffwechselerkrankungen: Einige Stoffwechselerkrankungen können eine Blasenschwäche auslösen. Das passiert bei diesen Krankheiten meistens dadurch, dass das Durstgefühl der betroffenen Hunde sehr groß ist. Das heißt, sie haben das Gefühl viel trinken zu müssen und dementsprechend führt es dann zu vermehrten pinkeln. Zu diesen Krankheiten gehören z.B. Morbus Cushing und die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).
Quelle: Pixel-Shot

Symptome und Diagnose

Bei einer Inkontinenz fällt dir plötzlich auf, dass du Tröpfchen oder auch Mal Pfützchen an Urin in eurem Zuhause findest. Morgens ist vielleicht auch das Bett deines Lieblings mit einer großen Menge an Urin getränkt? Wichtig ist, dass eine Inkontinenz nicht jeden Tag auftreten muss! So passiert dieses Unglück einmal und dann scheint deinem Vierbeiner wieder nichts zu fehlen, da es tagelang nicht wieder dazu kommt. Kommt es dann aber immer wieder vor, dass dein Hund seinen Urinabsatz nicht richtig zu kontrollieren mag, kann es sich um eine Inkontinenz handeln. Um herauszufinden, ob deinem Hund nicht doch eine andere Erkrankung dabei im Wege steht,  solltest du ihn dir nochmal genauer anschauen.

Denn auch für einen Tierarztbesuch sind folgende Fragen sehr wichtig:

  • Wie lange besteht das Problem bereits?
  • Passiert es in bestimmten Situationen? Z.B. wilde Begrüßung an der Tür, oder beim Schlafen?
  • Zeigt dein Hund noch weitere Verhaltensänderungen? Z.B. trinkt dein Hund plötzlich mehr als sonst?
  • Empfindest du den Urinabsatz deines Hundes anders als üblich? Z.B. deine Hündin setzt sich viel häufiger hin und setzt dabei nur kleine Mengen ab? Oder dein Rüde hebt dauernd das Bein und es kommt nichts?
  • Hast du vielleicht im Urin gesehen, dass Blut oder andere Veränderungen beigemischt sind?

Diese Hinweise können sehr wichtig für das Herausfinden der Ursache sein. Je nach Grund können weitere Untersuchungen notwendig werden. Zu diesen Untersuchungen gehören nicht nur Analysen einer Urinprobe, sondern auch Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen der Harnwege. So können Veränderungen zum Beispiel von der Harnblasenwand, aber auch der Prostata festgestellt werden. Auch das Vorkommen von Harnsteinen kann so überprüft werden. Für die verschiedenen Stoffwechselerkrankungen wie z.B. beim Diabetes mellitus können Blutuntersuchungen unerlässlich sein.

Therapie

Für Hunde, die an Inkontinenz leiden, gibt es verschiedene Medikamente. Sie wirken über eine Stimulation des Schließmuskels der Blase und verhindern so, dass Urin unbewusst abgegeben wird. Darüber hinaus gibt es weitere Methoden, um eine Blasenschwäche beim Hund zu behandeln. Zu diesen gehören u.a. das Unterspritzen der Harnwege mit Kollagen. Dies wird aber nicht von jedem Tierarzt durchgeführt. Hunde die an entzündlichen Krankheiten leiden hingegen bekommen Antibiotika und entzündungshemmende Medikamente, um die Ursache zu bekämpfen. Operative Behandlungsmethoden können aber gerade bei Hunden mit Harnsteinen oder starken Bandscheibenvorfällen notwendig werden. Die verschiedenen Stoffwechselerkrankungen können, mit Hilfe von Medikamenten, verbessert werden. So kann es sein, dass sie z.B. im Fall von Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) mit Insulin versorgt werden müssen.

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