Weiße Zecke beim Hund: Gefahren & 5 wichtige Fragen |Dr. Sam

Weiße Zecke beim Hund – Wie gefährlich ist ein Biss und Antworten auf die 5 wichtigsten Fragen

Autor: Dr. Sam | Zuletzt bearbeitet: 23. Juni 2022 | Lesezeit: 20 min
Weiße Zecke beim Hund krabbelt auf das Ende eines Blattes zu

Zecken sind hartnäckige, blutsaugende Parasiten, welche nicht zu selten auch Hunde befallen. Weltweit gibt es mehr als 900 verschiedene Zeckenarten, die jedoch in die Familie der Schild- und Lederzecken eingeteilt werden. Diese werden aufgrund ihres Äußeren, der Ernährungsweise und der Gefahr, welche die Parasiten bei einem Biss mit sich bringen können, unterschieden. Gerade in Deutschland und Umgebung ist unter anderem auch die weiße Zecke vorhanden, welche ebenso als Igelzecke bezeichnet wird. Doch wie gefährlich die weiße Zecke bei Hunden ist, wie man bei einem Befall vorgehen sollte und weitere wichtige Fragen, werden in diesem Artikel beantwortet.

#1 Wie leben weiße Zecken (Igelzecken)?

Die Igelzecke ist sehr widerstands- und überlebensfähig. Sprich, die Parasiten können starke Kälteperioden überleben und fühlen sich zudem auch in warmen Temperaturen sehr wohl. Deshalb sind weiße Zecken das ganze Jahr über anzutreffen, wobei sie vermehrt im Frühjahr und im Herbst im Fell von Hunden auftreten, da sie aufgrund von hoher Luftfeuchtigkeit und den milden Außentemperaturen am aktivsten sind. Speziell sind sie vor allem in den folgenden Gebieten anzutreffen:

  • Wälder
  • Parks
  • Gärten
  • Weitere Grünanlagen

Deshalb sollte ein Vierbeiner nach einem Spaziergang in solchen Gegenden stets auf einen Zeckenbefall gründlich untersucht werden.

#2 Wie erkennt man weiße Zecken beim Hund?

Bevor die Igelzecke an Nahrung gelangt, ist sie nur schwer mit freiem Auge zu erkennen, da sie in diesem Zustand nur 1 bis 2 Millimeter groß ist. Mit Beginn des Blutsaugens blähen sich die Parasiten allerdings aufgrund ihres dehnbaren Darms regelrecht auf und können so eine Größe von bis zu 4 Millimeter erreichen, wodurch sie einem Besitzer im
Fell eines Hundes als Knubbel auffallen können.
Typisch für die Erkennung von weißen Zecken beim Hund ist ihre helle bis weißliche Körperfärbung, welche sie durch das Saugen von Blut annehmen. Dadurch unterscheiden sie sich klar von den anderen Parasiten ihrer Art, wie beispielsweise von roten Zecken beim Hund. Für gewöhnlich wird die unterschiedliche Färbung nämlich vom jeweiligen Saugstatus des Schädlings hervorgerufen.
Zecken weisen zudem starke Hinterbeinpaare am Körper und kräftige Mundwerkzeuge am Kopf auf. Dennoch bevorzugen die Schädlinge dünne Hautstellen bei ihren Wirten, um sich besser festbeißen zu können. Deshalb können Hunde von weißen Zecken besonders am Hals, Kopf, an der Brust oder im Achselbereich betroffen sein. Daher empfiehlt sich hier ein Zeckenhalsband für Hunde, um speziell diese Bereiche vor den Parasiten zu schützen.

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#3 Hund hat eine Igelzecke – Wie gefährlich sind die Parasiten?

Weiße Zecken beim Hund unterscheiden sich nicht groß von anderen üblichen Zecken. Die große Gefahr bei einem solchen Parasitenbefall besteht nicht direkt im Kontakt zwischen Schädling und Vierbeiner, sondern darin, dass die Zecken über den Biss gefährliche Erreger übertragen können, welche zu ernsthaften Krankheiten führen können. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Babesien: Diese Parasiten können Babesiose beim Hund verursachen, wodurch Blutzellen zerstört werden. In weiterer Folge kann es zu Atemnot, Nierenversagen, Schäden in der Leber oder im schlimmsten Fall sogar zum Tod kommen. 
  • FSME-Virus: Durch diesen Erreger kann es zu FSME kommen. Bei einer Infektion kann man nur noch etwas gegen die Symptome selbst tun, allerdings nicht die Krankheit selbst eliminieren.
  • Borrelia-Bakterium: Die entstehende Borreliose betrifft vor allem die Gelenke, welche stark anschwellen und bei Hunden starke Schmerzen und Lähmungen verursachen können.

Wie man also sieht, kann es durch einen Befall von weißen Zecken beim Hund zu schwerwiegenden Folgen kommen. Daher sollte man sich als Besitzer gründlich über Präventionsmaßnahmen oder Zeckenmittel für Hunde informieren
Ebenso kann es durch den Biss des Parasiten oder sogar noch nach der Entfernung zu Infektionen und Entzündungen rund um den betroffenen Bereich kommen. Befallene Stellen sollten daher regelmäßig kontrolliert werden, um bei Anzeichen einer Entzündung sofort handeln zu können.

#4 Wie muss man einen Biss einer weißen Zecke beim Hund behandeln?

Sobald einem Besitzer eine weiße Zecke im Fell eines Vierbeiners auffällt, sollte diese schnellstmöglich beseitigt werden. Für eine erfolgreiche Zeckenentfernung beim Hund kann man sich an den folgenden Schritten orientieren:

  1. Entfernung: Viele Haustierbesitzer verwenden dafür geeignetes Werkzeug, wie eine Zeckenzange, -karte oder -schlinge. Dies hilft dabei, den Parasiten als Ganzes zu beseitigen, da es manchmal passieren kann, dass der Kopf des Schädlings abreißt und in der Haut des Vierbeiners stecken bleibt. 
  2. Desinfizierung: Nachdem die weiße Zecke beim Hund entfernt wurde, sollte die Bissstelle mit schonenden Desinfektionsmittel gereinigt und gesäubert werden. So können Entzündungen und Infektionen vorgebeugt werden. 
  3. Beobachtung: Sollte es doch zu einer Übertragung von Krankheitserregern gekommen sein, kann das Verhalten des Tieres wichtige Anzeichen dafür geben. Bei auffallenden Veränderungen, wie Müdigkeit oder Schlappheit, oder hinzukommenden Symptomen, muss unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden.

#5 Wie kann man einen Hund vor weißen Zecken schützen?

Da Vierbeiner, welche sich viel im Freien aufhalten oder regelmäßige Spaziergänge in Wäldern unternehmen, nicht selten von Igelzecken betroffen sein können, gibt es verschiedene Vorkehrungs- und Schutzmaßnahmen, welche man als Haustierbesitzer treffen kann. Die folgende Tabelle verschafft einen guten Überblick über Möglichkeiten, um weiße Zecken beim Hund zu vermeiden.

MaßnahmeAnwendung
ZeckensprayDen Spray in einem Mindestabstand von 5 cm auf das Fell des Vierbeiners aufsprühen. Dabei sollten Augen- als auch Atemwegsbereiche ausgelassen werden. 
Spot-On-MittelDie Flüssigkeit wird direkt auf die Haut, nicht auf das Fell,  im Nacken des Tieres geträufelt. Bei großen Hunden sollte das Mittel bis zum Ende der Rückenlinie weiter verteilt werden. 
ZeckenshampooVor allem der Achsel-, Nacken-, Rutenansatz- und Brustbereich sollte reichlich mit dem Shampoo eingeschäumt werden. Der Vierbeiner sollte erst wieder ins Freie gelassen werden, sobald dieser vollkommen trocken ist. 
ZeckenhalsbandDie Halsbänder gibt es in verschiedenen Größen und sind leicht anzuwenden. Allerdings verliert der Schutz nach 6 Monaten seine Wirkung. 

Natürlich stecken in solchen Vorkehrungsmaßnahmen gegen Zecken viele chemische Wirkstoffe als auch giftige Insektizide, weshalb sich viele Besitzer bewusst gegen die Verwendung entscheiden. Stattdessen wird immer häufiger zu Hausmittel gegen Zecken beim Hund gegriffen. Jedoch ist die Schutzwirkung von chemischen Maßnahmen gegenüber homöopathischen Mitteln oder Kräutern signifikant höher. Ebenso stellt die Gefahr einer Krankheitsübertragung durch weiße Zecken beim Hund ein größeres Risiko dar, als die geringe Menge an chemischen Inhaltsstoffen.
Als äußerst wirksame Alternative bietet sich allerdings das Spot-On-Mittel “Nupet – Floh- und Zeckenschild” an, da es frei von sämtlichen Neurotoxinen und weiteren Giften ist und zudem eine hohe Verträglichkeit aufweist.

Fazit zu Igelzecken

Besonders im Frühjahr und Herbst kann die weiße Zecke Hunde befallen, da sie in den wärmeren Zeiten am aktivsten ist. Deshalb empfiehlt es sich den Vierbeiner regelmäßig auf das Vorhandensein solcher Parasiten zu kontrollieren und auch Schutzmaßnahmen, wie Zeckenmittel oder -halsbänder, zu verwenden. Die sogenannte Igelzecke weist einen unterschiedlichen Saugstatus zu anderen Zecken auf, weshalb sie bei der Aufnahme von Blut eine helle bis weißliche Farbe annimmt. Nach Auffinden eines Schädlings im Fell des Vierbeiners, muss dieser schnellstmöglich entfernt werden, da die Parasiten Krankheitserreger, wie das FSME-Virus, übertragen können. Nach Beseitigung der weißen Zecke beim Hund sollte das Verhalten als auch die Bissstelle genau im Auge behalten werden, um keine Infektionen, Entzündungen oder Krankheitsanzeichen zu übersehen. Bei Auffälligkeiten oder Unsicherheiten sollte stets ein Tierarzt zurate gezogen werden.

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