Kastration Kater - Ist es überhaupt nötig? | Dr. Sam

Kastration Kater – Ist es überhaupt nötig?

Autor: Dr. Sam | Zuletzt bearbeitet: | Lesezeit: 19 min
Kastrierter Kater liegt auf dem Rücken

Rund 8 Millionen aller deutschen Haushalte halten Katzen als Teil der Familie. Füttern sie, sorgen sich um sie, wenn sie krank sind und geben ihnen einen warmen Platz zum Schlafen. Die Zahl der herrenlosen Katzen auf Schrottplätzen, der Straße oder in Schrebergartenkolonien, die ohne regelmäßiges Futter über die Runden kommen müssen, ist deutlich höher. Auch Tierheime können die hohe Zahl, der bei ihnen abgegebenen Katzen kaum weitervermitteln und finden oft erst spät ein neues Zuhause. Um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern werden diese Tiere kastriert. Ist es aber tatsächlich immer sinnvoll?

Definition:

Viele Besitzer glauben, dass Katzen sterilisiert und Kater kastriert werden. Hierbei handelt es sich jedoch um verschiedene Operationsmethoden, die als Routineeingriffe in einer Kurznarkose durchgeführt werden.

  • Bei der Kastration werden die Eierstöcke beim weiblichen bzw. die Hoden beim männlichen Tier entfernt – das Tier wird unfruchtbar und sexualhormongesteuerte Verhaltensweisen bleiben aus. In den allermeisten Fällen wird sinnvollerweise eine Kastration vom Tierarzt durchgeführt. Die OP erfolgt über einen kleinen Schnitt in den Hodensack des Katers, welcher oft so klein ist, dass er nicht einmal mit einer Naht verschlossen werden muss, sondern innerhalb weniger Tage selbstständig verheilt. 
  • Bei der Sterilisation werden lediglich die Samenleiter des Katers bzw. die Eierstöcke der Katze abgebunden. Diese Tiere sind dadurch zwar unfruchtbar, der Geschlechtszyklus und die damit verbundenen Verhaltensmuster bleiben jedoch erhalten. 

Bei der Kastration werden die Eierstöcke beim weiblichen bzw. die Hoden beim männlichen Tier entfernt – das Tier wird unfruchtbar und sexualhormongesteuerte Verhaltensweisen bleiben aus. In den allermeisten Fällen wird sinnvollerweise eine Kastration vom Tierarzt durchgeführt. Die OP erfolgt über einen kleiner Schnitt in den Hodensack des Katers, welcher oft so klein ist, dass er nicht einmal mit einer Naht verschlossen werden muss, sondern innerhalb weniger Tage selbstständig verheilt. Kater haben keinen Jahreszyklus. Sie sind in der Regel immer paarungsbereit, da Spermien über das ganze Jahr produziert werden. Da die meisten Kater mit ca. 6-10 Monaten geschlechtsreif werden, handelt es sich bei der Kastration oft um die erste Operation in ihrem Leben. Damit du für dich und dein Tier die richtige Entscheidung, hinsichtlich dieses Eingriffes treffen kannst, erklären wir dir hier alle wichtigen Aspekte der Kastration beim Kater.

Vorteile:

Die Kastration bringt einige Vorteile mit sich. Hier zeigen wir dir die Top 4 Vorteile:

  1. Das übelriechende Markieren hat ein Ende: Mit Eintritt der Geschlechtsreife beginnen viele Kater mit dem sogenannten „Harnspritzen“. Hierbei handelt es sich um eine Duftmarkierung des Reviers. Da der Urin sexuell aktiver Kater jedoch einen markanten Geruch aufweist, der für uns Menschen penetrant riecht, sind die meisten Besitzer nicht glücklich, wenn Möbelstücke, Teppiche oder gar Wände markiert werden. Also, auch wenn dein Kater alleine bei dir lebt und ausschließlich in der Wohnung gehalten wird, kann eine Kastration sinnvoll sein – ist er nämlich erst einmal kastriert, dann riecht sein Urin wieder wie vor der Pubertät.
  2. Verhaltensänderung: Mit dem Einsetzen der Sexualhormonproduktion tritt nicht selten ein Dominanzverhalten gegenüber dem Besitzer oder anderer im Haushalt lebenden Katzen auf. Durch eine Kastration wird die Bildung dieser Hormone minimiert und ein friedliches Miteinander ist sehr viel wahrscheinlicher. Mancher Kater sucht nach der Kastration sogar eher die Nähe zu seinen Besitzern.
  3. Die Lebenserwartung verdoppelt sich: Vor allem im Frühjahr werden Kater geschlechtsaktiv. Unkastrierte Wohnungskater mauzen dann oft stundenlang, wenn sie eine rollige Kätzin in der Nachbarschaft wittern und nehmen jede noch so kleine Gelegenheit zur Flucht wahr. Freigänger ziehen große Kreise bei ihren täglichen Spaziergängen und dehnen ihr Revier deutlich weiter aus, auf der Suche nach paarungswilligen Katzen. Sie bleiben oft tagelang verschwunden und vergessen bei ihren Abenteuern alle Vorsicht – hierdurch kommt es häufiger zu Verkehrsunfällen und Kämpfen mit rivalisierenden Katern. Dabei entstehen nicht nur böse Verletzungen, sondern auch ansteckende unheilbare Krankheiten wie FIV (Katzen-AIDS), FIP (Feline Infektiöse Peritonitis) oder FELV (Leukose) werden übertragen. Vielleicht hast du schon einmal den Radau eines Katzenkampfes in der Nachbarschaft gehört – keine schöne Vorstellung, dass dein Kater darin verwickelt ist. Durch die Kastration bleibt dein Freigängerkater in der Nähe seines Zuhauses und geht Streitigkeiten mit anderen Katzen häufiger aus dem Weg, da seine Kampfbereitschaft abnimmt. Die Folge sind weniger Verletzungen und durch die geringere Wahrscheinlichkeit einem Autounfall zum Opfer zu fallen oder sich mit einer tödlichen Erkrankung anzustecken – eine doppelt so hohe Lebenserwartung im Vergleich zu unkastrierten Artgenossen.
  4. Kein ungewollter Nachwuchs, für den man kein Zuhause findet: Treffen unkastrierte Kater und Kätzinnen aufeinander folgt der Paarungsakt und einige Wochen später erblicken viele süße Katzenkinder das Licht der Welt. Hierbei handelt es sich jedoch um einen völlig unemotionalen reinen Fortpflanzungsakt den Katzen und Kater nur dann durchführen, wenn sie unkastriert sind – ihn im Falle einer Kastration aber auch nicht vermissen. Da die meisten Katzen mehrere Kitten pro Wurf zur Welt bringen, kann so eine einzige Katze innerhalb von 5 Jahren bis zu 13.000 Nachkommen hervorbringen. Durch die Kastration wird also die Anzahl der ungewollt Neugeborenen und unter Umständen obdach- und herrenlosen Katzen verringert und hierdurch ein wichtiger Beitrag zu aktivem Tierschutz geleistet.

Nachteile:

Neben den vielen unbestreitbaren Vorteilen einer Kastration hört man immer wieder Mythen, die vermeintlich dagegen sprechen, sich jedoch hartnäckig halten. Am häufigsten hören wir das Argument „Kastrierte Kater werden übergewichtig und faul!“. Stimmt, eine Gewichtszunahme nach der Kastration ist nicht unüblich und kann weitere Erkrankungen nach sich ziehen. Hierfür ist jedoch nicht die Kastration selbst, sondern die Futtermenge in Relation zum Kalorienverbrauch des Tieres verantwortlich. Mit einigen simplen Tricks ist es möglich einer unkontrollierten Gewichtszunahme bei deinem Kater vorzubeugen:

  1. Kontrollierte Futtermenge: Du solltest jeden Tag eine genaue Menge an Futter abmessen. Verteilst du diese über mehrere Mahlzeiten am Tag, gewöhnt sich dein Tier daran und bekommt keinen Heisshunger. Im Mehrkatzenhaushalt kann es sinnvoll sein die Katzen getrennt voneinander zu füttern, so gehst du sicher, dass jeder genau die Menge bekommt, die er braucht. Für kastrierte Tiere gibt es spezielle Futtersorten, diese sind bereits kalorienreduziert.
  2. Leckerlis nur in Maßen: Es ist wie bei uns Menschen – zu viele Süßigkeiten machen dick. Hin und wieder sind kalorienreiche Leckerlis erlaubt, aber dann denke bitte an diesem Tag daran die Futtermenge entsprechend anzupassen und etwas weniger zu geben.
  3. Bewegung: Ablenkung und Bewegung durch Spielen ist das einfachste und spaßigste Sportprogramm, was du deiner Katze bieten kannst. Denn auch hier gilt dasselbe wie für uns, nur wer sich bewegt, kann auch Kalorien verbrennen. Pluspunkt: durch das Spielen miteinander wird die Katzen-Mensch-Beziehung intensiviert und enger.

Einigen Besitzern ist es wichtig, dass ihr Kater, aufgrund einer Kastration bei oder vor Eintreten der Geschlechtsreife, nicht das „katertypische“ Aussehen entwickelt. Hierbei handelt es sich ausschließlich um persönlichen Geschmack. Möchte man vermeiden, dass der Kater ein insgesamt langbeinigeres und zierlicheres Aussehen aufgrund der Kastration entwickelt, als unkastrierte Artgenossen, so sollte die Kastration erst nach 12 bzw. 18 Monaten durchgeführt werden. Medizinisch gesehen gibt es hierfür jedoch keinen Grund. Du siehst also, nur weil dein Kater kastriert wird, mutiert er nicht gleich zum Garfield. Natürlich ist der Zeitpunkt der Kastration immer individuell abzustimmen. 

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