Der Hund frisst Gras: Was bedeutet das? | Dr. Sam

Der Hund frisst Gras: Was bedeutet das?

Autor: Dr. Sam | Zuletzt bearbeitet: 24. März 2022 | Lesezeit: 15 min
Hund frisst Gras in einer hohen Wiese

Gelegentlich sieht man Hunde Gras fressen. Die Hintergründe für dieses Verhalten sind noch nicht eindeutig geklärt; es gibt jedoch einige Theorien.

Du beobachtest immer wieder, wie dein Hund Gras frisst? Keine Sorge: Was zunächst ungewöhnlich erscheinen mag, ist ein ganz normales Verhalten und schadet im Normalfall nicht.

Warum fressen Hunde Gras?

Hunde sind Allesfresser, die sich sowohl von tierischer als auch von pflanzlicher Nahrung ernähren (können). Die im Gras enthaltenen Pflanzenfasern können sie aber nicht verdauen. Weshalb also nehmen unsere Hunde regelmäßig Gräser zu sich?

Die Meinungen zu den Hintergründen gehen auseinander. Vermutlich können sowohl körperliche als auch psychische Ursachen zum Grasfressen führen. Als mögliche Auslöser gelten:

  • Zeitvertreib
  • Magenschmerzen
  • Übelkeit
  • Nervosität
  • chronische Schmerzen
  • Ballaststoffmangel
  • Nährstoffmangel
  • Auslösen von Erbrechen

Psychische Ursachen für Grasfressen

Manchmal scheinen Hunde das Grasfressen aus Langeweile oder Spieltrieb zu praktizieren. Schon Welpen tun es ihren Müttern gleich und knabbern neugierig an Gräsern.

Auch Nervosität, Unruhe können zum Grasfressen führen: entweder in Form eines Übersprungverhaltens oder weil das Kauen des Grases eine beruhigende Wirkung hat. Hunde, die aufgrund der Situation oder durch die Anwesenheit eines dominanten Artgenossen verunsichert sind, neigen folglich besonders zum Grasfressen.

Physische Ursachen für Grasfressen

Die in Gräsern enthaltene Rohfaser gehört zu den Ballaststoffen. Sie passiert den Verdauungstrakt relativ schnell, da sie nicht verwertet werden kann. Dadurch kurbelt sie die Verdauung an. Aufgrund dessen besteht die Vermutung, dass Hunde gezielt Gras fressen, wenn ihre Nahrung arm an Ballaststoffen ist.

Auch Verdauungsprobleme verschiedener Art, sowie Übelkeit, Magenschmerzen oder Sodbrennen können Hunde zum Grasfressen animieren. Auch hier besteht der mögliche Hintergrund darin, dass inadäquater Darminhalt möglichst schnell aus dem Körper geschleust werden soll. 

Möglicherweise versuchen manche Hunde, Nährstoffmängel durch Grasfressen zu kompensieren. Diese These wird aber weitestgehend angezweifelt. Im Frühjahr fressen Hunde besonders gerne Gras, da dieser noch jung ist und sehr viel Zucker enthält. Zusätzlich fressen bestimmte Hunderassen mehr Gras als andere.

Quelle: Karoline Thalhofer

Kann Grasfressen problematisch sein?

Gelegentliches Fressen kleinerer Grasmengen ist, wie bereits erwähnt, kein Grund zur Sorge. Wenn dein Hund allerdings büschelweise Pflanzen frisst, sie unzerkaut abschluckt und immer wieder erbricht, solltest du einen unserer Tierärzte zurate ziehen.

Warum sollte häufiges Grasfressen vom Tierarzt abgeklärt werden?

Wenn das Fressen von Gräsern bei deinem Vierbeiner überhandnimmt, solltest du ihn von einem Spezialisten untersuchen lassen: Denn erstens liegt dem Verhalten womöglich eine gesundheitliche Ursache zugrunde und zweitens kann übermäßiges Grasfressen zu Verdauungsproblemen führen. Dazu gehören Durchfall und eine beeinträchtigte Futterverwertung. Auch häufiges Erbrechen führt langfristig zu Beschwerden.

Grasfressen: Diese Alarmzeichen solltest du kennen

Zeigt dein Vierbeiner nach dem Grasfressen eines der folgenden Symptome, solltest du definitiv mit einem unserer Tierärzte sprechen:

  • ausbleibender Kotabsatz
  • blutiger Kotabsatz
  • blutiges Erbrechen
  • Erbrechen von Kot
  • Verdacht auf die Aufnahme giftiger Substanzen
  • Unruhe, Zittern, Hecheln, Schwäche
  • stark gestörtes Allgemeinbefinden

Diese Symptome können auf schwere Erkrankungen wie beispielsweise einen Darmverschluss, die Aufnahme von Fremdkörpern oder Gift, Verletzungen im Verdauungstrakt oder eine schwerwiegende Magen-Darm-Erkrankung hindeuten.

Weitere Symptome, bei denen du baldmöglichst einen Tierarzt konsultieren solltest, sind:

  • schleimiger Kotabsatz
  • Würmer im Kot
  • Erbrechen von Würmern
  • verminderter Appetit
  • allgemeines Unwohlsein

Die möglichen Ursachen sind hier in der Regel nicht akut lebensbedrohlich, sollten aber zeitnah behandelt werden. Wenn du dir unsicher bist, wie du den Zustand deines Hundes einschätzen solltest, wende dich gerne an Dr. SAM!

Können Hunde sich durch Grasfressen mit Krankheiten infizieren?

Prinzipiell kann alles, was dein kleiner Freund draußen frisst, mit Krankheitserregern kontaminiert sein. Am häufigsten infizieren sich Hunde beim Grasfressen mit Würmern.

Grasfressen und Parasiten

Einige Wurmarten haben einen sehr komplexen Lebenszyklus, der sich teilweise im Körper des Hundes, teilweise in der Umwelt oder in anderen Tierarten abspielt. Ein Beispiel hierfür ist der Lungenwurm: Seine Larven werden von Schnecken verzehrt, in deren Verdauungstrakt sie zunächst verbleiben.

Werden die infizierten Schnecken nun vom Hund aufgenommen, entweder gezielt oder versehentlich beim Grasfressen, gelangen die Lungenwurmlarven in seinen Darm. Von dort wandern sie in seine Lungen, wo sie sich zu adulten Würmern entwickeln und anschließend vermehren. Ein Befall mit Lungenwürmern kann zu massiven Atembeschwerden und Allgemeinsymptomen führen.

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Infektionserkrankungen durch Grasfressen

Pflanzen in freier Wildbahn können ebenso mit Krankheitserregern behaftet sein: Sowohl andere Hunde als auch sonstige Tierarten können Gräser mit infektiösem Speichel, Kot, Urin, Erbrochenem und sonstigen Körperflüssigkeiten kontaminieren. Schnüffelt oder knabbert dein Vierbeiner nun daran, kann er sich anstecken. Regelmäßige Impfungen sind die beste Vorbeugemaßnahme gegen schwere Infektionskrankheiten wie Parvovirose und Staupe.

Grasfressen: So sollten Hundebesitzer damit umgehen

Was ist zu beachten, wenn dein Liebling regelmäßig Gräser zu sich nimmt? Hier erfährst du das Wichtigste in Kürze.

Regeln fürs Grasfressen

Hunde komplett vom Grasfressen abzuhalten, ist nicht empfehlenswert, da es zu ihrem natürlichen Verhaltensrepertoire gehört und häufig einen Nutzen hat. Folgende Vorsichtsmaßnahmen solltest du jedoch beachten:

  • Pflanzen an den Rändern stark befahrener Straßen sollten wegen der hohen Schadstoffbelastung nicht gefressen werden.
  • Dasselbe gilt für Gräser von Wiesen und Feldern, auf denen möglicherweise Dünger oder Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
  • Den Verzehr scharfkantiger Gräser und unbekannter Pflanzen solltest du unterbinden.
  • Schütze dein vierbeiniges Familienmitglied durch regelmäßige Impfungen und Entwurmungen vor Krankheitserregern.

Grasfressen behandeln: Diese Möglichkeiten gibt es

Wie du übermäßigen Grasverzehr bei deinem Hund am besten behandelst, hängt ganz von der Ursache ab. Manchmal genügen kleine Veränderungen im Alltag, zum Beispiel eine häufigere oder optimierte Fütterung.

Bessert sich das Verhalten nicht oder zeigt dein Liebling Krankheitssymptome, ist der Tierarzt der richtige Ansprechpartner. Sollte keine gesundheitliche Ursache festgestellt werden, kann möglicherweise ein Fachtierarzt für Verhaltenstherapie helfen.

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