Analbeutelentzündung bei Hunden – Was man tun kann | Dr. Sam

Analbeutelentzündung bei Hunden – Was du dagegen tun kannst

Autor: Dr. Sam | Zuletzt bearbeitet: | Lesezeit: 14 min
Analdrüsenentzündung beim Hund wird vom Tierarzt untersucht

Den meisten Hundebesitzern ist schon einmal aufgefallen, dass ihr Hund plötzlich stark stinkt. Vielleicht sogar in einer Stresssituation, bei der sich der Hund erschreckt hat. Der Geruch ist unverkennbar – faulig und einprägend. Manchmal bemerken die Besitzer eine klebrige, meist dunkelbraune Flüssigkeit am After des Hundes.

Kommt man mit den Händen in Kontakt, ist auch mehrfaches Händewaschen meist nicht ausreichend, den Geruch vollends zu beseitigen. Gleiches bei der Katze, auf einmal putzt sie sich sehr stark an der Analregion und auch hier findet man den typischen stinkenden Geruch. Schuld sind die Analbeutel. Richtig gelesen! Analbeutel. Sehr häufig wird aber allgemein von Analdrüsen gesprochen, die gibt es auch, sogar am Boden der Beutel.

Definition

Die Analbeutel liegen im tieferen Gewebe links und rechts des Afters. Stellt man sich den After als Uhr vor – so liegen die Analbeutel auf 8 und 4 Uhr. Von außen sind sie aber beim gesunden Hund oder bei der gesunden Katze nicht zu erkennen. Ebenso wenig die Ausführungsgänge in der Afterschleimhaut. Zu erkennen sind die Ausführungsgänge nur, stülpt man die Schleimhaut ein wenig hervor. In der Wand der Analbeutel liegen Analbeuteldrüsen. Das von den Analbeuteldrüsen abgesonderte Sekret ist in Farbe und Konsistenz unterschiedlich und wird beim Kotabsatz aus den Analbeuteln ausgedrückt. Es dient der Reviermarkierung.

Symptome und Diagnose

Die Analbeutel bzw. Analdrüsen können aber sowie jedes andere Körperteil auch Erkrankungen haben und massive Probleme auslösen. Hier sind die Top 3 Erkrankungen der Analbeutel:

  1. Analbeutelentzündung: entzünden sich die Analbeutel, kann der Ausführungsgang verstopfen und die Analbeutel füllen sich. Es kann auch zu einer Verfestigung des Sekretes kommen, sodass dieses zu dick ist und auch jetzt füllen sich die Analbeutel. Nicht selten vergrößern sie sich dadurch so stark, dass nun Vorwölbungen links und rechts oder auch nur einseitig unter dem After zu sehen sind. Häufig empfindet der Hund oder die Katze jetzt stärkeren Juckreiz und fangen an “Schlittenzufahren” oder sich ausgiebig zu belecken.
  2. Analbeutelabszess: schreitet diese Entzündung so weit voran, dass auch Eiterbildung eintritt, so spricht man von einem Abszess. Diese sind sehr schmerzhaft und können plötzlich durch die Haut aufbrechen, sodass eine offene Wunde entsteht.
  3. Analbeuteltumore: kann ein fester Knoten im Bereich der Analbeutel getastet werden, so muss dieser dringend weiter untersucht werden, um keinen Analbeuteltumor zu übersehen. Bei Hunden und Katzen ist diese Tumorart selten, aber nicht weniger gefährlich. Sie streuen (metastasieren) sehr schnell in die Lymphknoten, Lunge und später auch in die Knochen im Bereich des Beckens.

Das häufigste Anzeichen ist „Schlittenfahren“ – der Hund rutscht mit seinem After über den Boden, um den Juckreiz, der durch die Entzündung entsteht, zu lindern. 

Andere Hunde jagen auf einmal ihren Schwanz oder haben Schmerzen beim Kotabsatz oder wollen sich plötzlich nicht mehr hinsetzen, werden stark nervös bei dem Versuch und lassen den Schwanz unnatürlich hängen. Sollte dein Hund dies zeigen – ist der Gang zum Tierarzt wichtig, um einmal die Analbeutel abtasten zu lassen.

Sieht man schon kleine Vorwölbungen links und/oder rechts des Afters und schleckt der Hund vielleicht immer wieder zwanghaft am After, so ist eine Entzündung meist schon im Gange.

Die Katze neigt eher zum frühen Belecken des Afters oder der Kruppe und zeigt seltener Schlittenfahren. Aber auch sie hat Analbeutel, auch wenn diese seltener entzünden oder entarten im Vergleich zum Hund.

Therapie

Je nach Ursache gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. Man sollte ein Problem der Analbeutel bzw. Analdrüsen nie vernachlässigen, da dieses um so komplizierter werden kann.

  • Analbeutelentzündungen bzw. Analbeutelabszessen: Handelt es sich um eine leichte Entzündung, die mit einer Verstopfung der Analbeutel einhergeht, können die Analbeutel durch den Tierarzt (auch durch den angeleiteten Besitzer) durch leichten Druck ausmassiert werden. Dies wird alle paar Tage wiederholt, bis sich keine deutliche Füllung mehr einstellt. Zeigen die Analbeutel eine deutliche Schwellung, ggf. auch schon Rötung der Haut, wird der Tierarzt die Analbeutel zusätzlich mit einer Knopfkanüle spülen. Dies kann sogar an mehreren Tagen erfolgen. Ein entzündungshemmendes und schmerzstillendes Medikament wird verabreicht.
    Ist eine Spülung nicht mehr ausreichend, können Medikamente den Abszess nicht stoppen oder ist der Analbeutel aufgebrochen, so ist meist der letzte Weg die operative Entfernung des Analbeutels. Eine solche Operation wird immer gut abgewogen, da die Analbeutel sehr nah an den Schließmuskeln liegt. Eine Verletzung des Schließmuskels kann zu einer einseitigen Schwäche der Muskulatur führen. Eine Kotinkontinenz ist möglich, tritt aber eher ein, wenn beide Schließmuskelanteile, links und rechts des Afters, nicht mehr funktionieren.
  • Analbeuteltumoren: Auch hier wird der Analbeutel entfernt und eine Kontrolle auf Metastasen, durch Röntgen der Lungen und Ultraschall des Bauchraumes durchgeführt. Es kann eine anschließende Chemotherapie erfolgen. Häufig sieht man im Blutbild einen starken Anstieg des Calciums, auch dieser Calciumanstieg muss behandelt werden, da zu viel Calcium weitere Organe, wie die Nieren, schädigt.

Vorbeugung

Es ist leicht gesagt, dass man auf gute Kotkonsistenz, nicht zu weich und nicht zu fest, achten sollte, aber das ist schwer zu beeinflussen.

Regelmäßige Kontrolle der Analbeutel, zum Beispiel bei der Impfung oder beim Hundefriseur sind zu empfehlen. Ein routinemäßiges Ausdrücken sollte aber vermieden werden, da durch Manipulation auch immer Irritationen entstehen und Entzündungen begünstigt werden können.

Routinemäßige Blutbilder, besonders bei der Altersvorsorge, sollten auch immer den Calciumwert beinhalten, um einen Anstieg früh genug zu erkennen.

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