Diabetes mellitus bei Katzen? – Was bedeutet das? | Dr. Sam

Diabetes mellitus bei der Katze? – Was bedeutet das?

Autor: Dr. Sam | Zuletzt bearbeitet: | Lesezeit: 14 min
Katze mit Diabetes und Blutzuckermessgerät

Uns Katzenhalter ist Diabetes bei Menschen durchaus bekannt. Diese, auch als Zuckerkrankheit bezeichnete, Stoffwechselstörung kann aber auch bei Katzen vorkommen. Aber was steckt dahinter? Und was bedeutet es für dich und deine Katze, wenn sie daran erkrankt ist? Diese Dinge erfährst du in diesem Artikel.

Definition

Ist deine Katze von Diabetes mellitus betroffen, bedeutet das ganz konkret für dich, dass sich viele Dinge im Alltag verändern werden. Denn diese Stoffwechselstörung benötigt eine genaue Handhabung und einen konsequenten Umgang. Grundsätzlich kommen aber die meisten Katzenbesitzer sehr schnell mit der neuen Routine zurecht. Zu den neuen Aspekten in dem Zusammenleben, von dir und deiner Katze, gehören u. a. feste Fütterungszeiten, eventuell eine spezielle Diät und das Insulinspritzen. Außerdem sollte der Blutzucker deiner Katze regelmäßig überprüft werden – denn Katzen können in Remission gehen. Das bedeutet, dass sie irgendwann keine Medikation mehr braucht. 

Ursache

Normalerweise wird der Blutzuckerspiegel im Körper, durch das Hormon Insulin reguliert. Nach der Futteraufnahme steigt der Anteil von Zucker im Blut an und die Bauchspeicheldrüse schüttet Insulin aus. Dieses Insulin bewirkt dann, dass Körperzellen den Zucker aufnehmen und ihn als Energiequelle nutzen können. Daraufhin sinkt der Zuckergehalt im Blut wieder ab. Bei Diabetes mellitus sieht das anders aus – denn gerade bei Katzen wird meistens noch Insulin von der Bauchspeicheldrüse abgegeben, aber es kann im Körper nicht mehr richtig wirken oder die Menge reicht nicht mehr aus. Die Folge ist ein erhöhter Blutzuckerspiegel und Energieverlust in den körpereigenen Zellen. Besonders betroffen von Diabetes sind übergewichtige Kater

Symptome und Diagnose

Bei Diabetes bei Katzen kommt es zu vielen verschiedenen Symptomen. Zu den häufigsten zählen starker Durst und vermehrter Urinabsatz

Das liegt daran, dass die Niere bei erhöhten Blutzuckerwerten, viel Zucker über den Urin ausscheidet. Um soviel Zucker aus dem Körper zu bringen, benötigen die Nieren viel Flüssigkeit und müssen diese auch wieder nach draußen abgeben. 

Aber es gibt noch weitere Symptome auf die du achten kannst! Um dir dabei zu helfen herauszufinden, ob deine Katze an Diabetes leidet, haben wir dir hier die 7 Top-Symptome zusammengestellt:

  • Viel trinken
  • Häufiger Urinabsatz
  • Gewichtsverlust
  • Stumpfes Fell
  • Antriebslosigkeit, Mattigkeit
  • Starkes Hungergefühl
  • Schwäche in den Hinterbeinen (plantigrader Gang)

Weil dem Körper sein Energielieferant Zucker fehlt, wirkt deine Katze eher matt und antriebslos. Ebenso können die Zellen im Körper nicht mehr richtig ernährt werden und deine Katze verliert so an Gewicht. Diesen Mangel an Energie versucht die Katze aber durch vermehrtes Fressen wieder auszugleichen. Somit siehst du, dass deine Katze starken Hunger zeigt, in der Regel gut frisst und trotzdem abnimmt. Außerdem kann es bei dieser Stoffwechselerkrankung zu Schädigungen von Gefäß- und Nervenzellen kommen. So kann es bei manchen Katzen zu einer Schwäche in den Hinterbeinen kommen. Uns Katzenhaltern fällt dann auf, dass unsere Katze nicht mehr auf den Pfoten läuft, sondern die Sprunggelenke der Hinterbeine den Boden berühren (plantigrader Gang). Treffen einige von den Symptomen auf deine Katze zu, solltest du dir tierärztliche Unterstützung sichern

Ein unbehandelter Diabetes mellitus kann lebensbedrohlich für deine Katze sein. 

Neben einer gründlichen allgemeinen Untersuchung deiner Samtpfote können weitere Untersuchungen notwendig sein. So kann ein Diabetes mellitus über eine Blutprobenentnahme diagnostiziert, oder in einer Urinprobe der Verlust an Zucker dargestellt werden.

Quelle: Yaya Photos

Therapie

Im Gegensatz zu Hunden haben Katzen bei Diabetes mellitus einen entscheidenden Vorteil: denn ein früh erkannter Diabetes bei Katzen kann heilbar sein.

Aber ob und wann deine Katze eventuell nicht mehr gegen Diabetes behandelt werden muss, ist sehr individuell. Diese Normalisierung des Blutzuckergehaltes zeigt sich in der Regel in den ersten drei Monaten der Therapie. Grundsätzlich werden Katzen, die an Diabetes mellitus erkrankt sind, mit Insulin behandelt. Dieses Insulin sollte zweimal am Tag unter die Haut gespritzt werden. Wichtig dabei ist, dass deine Katze zuverlässig frisst, denn eine Unterzuckerung kann gefährlich werden. Deswegen sollte ebenfalls das Füttern einen wichtigen Punkt in eurer alltäglichen Routine einnehmen. Das kannst du damit erreichen, dass du feste Hauptmahlzeiten (z. B. morgens und abends) einführst und zu diesen Zeiten auch Insulin verabreichst. Auch eine Zwischenmahlzeit z. B. mittags (ohne zusätzliche Insulingabe) kann dem Heißhunger deiner Katze Abhilfe schaffen. Es gibt auch spezielle Diätnahrungen für Diabetes kranke Katzen, die ebenfalls sehr hilfreich sein können. Allerdings haben Katzen eine sehr intensive Prägung auf ihr Futter und es kann durchaus sein, dass deine Katze solche Diäten verweigert. In solchen Fällen solltest du bei eurem normalen Futter bleiben und keine anderen Futtersorten ausprobieren. Regelmäßige Bewegung kann deiner Katze ebenfalls bei dieser Stoffwechselkrankheit helfen. Denn leichte Bewegung, kein Extremsport, kann nicht nur bei Übergewicht unterstützend wirken, sondern erleichtert auch dem Insulin seine Aufgabe. Um zu Überprüfen, ob deine Katze, gut auf ihr Insulin eingestellt ist sollte öfter der Blutzuckerspiegel kontrolliert werden. Dies gelingt dir mithilfe kleinerer Blutmengen und einem Blutzuckermessgerät. Aber auch die Unterstützung deines Tierarztes kann in diesen Fällen sehr wichtig sein. Am besten ist es, wenn du dir zu Beginn das Spritzen und die Handhabung des Insulins zeigen lässt. Daraufhin kannst du dann zusammen mit deinem Tierarzt die Kontrollen des Blutzuckers besprechen und zu Hause durchführen. Diese ganzen Dinge können zu Beginn sehr kompliziert erscheinen und dir als Katzenhalter einiges an Überwindung abverlangen, aber ihr werdet gemeinsam schnell eine Routine in eurem Alltag bekommen. 

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