Dein Hund frisst nicht: Woran kann das liegen? | Dr. Sam

Dein Hund frisst nicht: Woran kann das liegen?

Autor: Dr. Sam | Zuletzt bearbeitet: 23. März 2022 | Lesezeit: 14 min
Hund frisst nicht seine Futterschüssel mit Trockenfutter

Wenn ein Tier sein Futter verweigert, kommen dafür verschiedene Ursachen in Betracht: Diverse Krankheiten, Beschwerden sowie psychischer Stress können zu Schmerzen, Unwohlsein oder Übelkeit führen. Das Resultat: Der Hund frisst nicht.

Dein Hund frisst nicht und zeigt mitunter weitere Symptome einer Krankheit, zum Beispiel Erbrechen oder ein verändertes Verhalten? Als Tierbesitzer machst du dir natürlich Sorgen und fragst dich, ob du direkt einen Tierarzt kontaktieren solltest. In diesem Artikel erfährst du, welche Ursachen Futterverweigerung haben kann und in welchen Fällen ein dringender Tierarztbesuch angezeigt ist.

Definition

In den meisten Fällen verweigern Tiere ihr Futter, da sie aufgrund von Übelkeit oder Schmerzen keinen Appetit haben. Dieses Symptom bezeichnet man als Appetitlosigkeit (Anorexie oder Inappetenz). Davon abgegrenzt wird die sogenannte Pseudo- oder unechte Appetitlosigkeit: Das Tier hat zwar Hunger, aber es frisst nicht, da ihm die Futteraufnahme Probleme bereitet; zum Beispiel aufgrund von Schluckbeschwerden oder Schmerzen beim Kauen. In diesem Fall können auch psychische Ursachen das Problem sein.

Ursache

Futterverweigerung ist keine eigenständige Krankheit, sondern immer das Symptom einer Grundproblematik. Daher besteht die wichtigste Aufgabe darin, die Ursache zu ermitteln und zu behandeln.

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echte Appetitlosigkeit

Für Appetitlosigkeit kommen die folgenden Top 3 Ursachen in Betracht:

  1. Übelkeit
  2. Schmerzen
  3. Stress

Übelkeit ist vor allem im Zuge von Magen-Darm-Infektionen zu beobachten, die in der Regel viral, bakteriell oder parasitär bedingt sind. Auch eine Unverträglichkeit auf bestimmte Futtermittel oder verabreichte Medikamente ist möglich. Hunde, die beim Spazierengehen eine giftige Substanz aufgenommen haben, zeigen neben Futterverweigerung meist zusätzliche Symptome wie Erbrechen, Zittern, Gleichgewichtsprobleme oder auch Atemnot. Weitere mögliche Ursachen für Übelkeit sind die Aufnahme eines Fremdkörpers sowie Nieren- und Lebererkrankungen.

Schmerzen gehören ebenfalls zu den häufigsten Ursachen für Futterverweigerung. Hat dein Liebling sich verletzt oder wurde er operiert, kann anhaltende Appetitlosigkeit darauf hindeuten, dass die Dosierung seines Schmerzmittels angepasst werden muss. Schmerzen können außerdem auch durch Erkrankungen der Organen ausgelöst werden.

Auch Stress schlägt häufig auf den Magen und somit Appetit. Einige Hunde reagieren sehr sensibel auf ungewohnte Umgebungen, Menschen oder Situationen in ihrem Alltag. Fehlende Rückzugsmöglichkeiten und ranghöhere Hunde können ebenfalls massive Stressfaktoren darstellen.

unechte Appetitlosigkeit

Beschwerden bei der Futteraufnahme können folgende Gründe haben:

  • Schmerzen beim Kauen oder Schlucken
  • Anderweitig bedingte Schluckbeschwerden
  • Mühe, den Futternapf zu erreichen
  • Stress beim Fressen

Schmerzen beim Kauen oder Schlucken haben ihre Ursache im oberen Verdauungstrakt oder in seiner direkten Nähe. Möglich sind unter anderem Erkrankungen der Zähne (wie im Zahnwechsel), des Zahnfleischs wie Zahnstein oder des Kiefergelenks, eine Verletzung im Maul-, Rachen- oder Speiseröhrenbereich oder infektiös bedingte Halsschmerzen.

Schluckbeschwerden können auch mechanische oder neurologische Ursachen haben. Als mechanische Ursachen kommen Fremdkörper, Tumore oder Abszesse im Maul-, Rachen- oder Speiseröhrenbereich, aber auch akute Notfälle wie eine Magendrehung in Betracht. Neurologische Probleme sind meistens auf eine Erkrankung des Gehirns zurückzuführen.

Mühe, an den Futternapf zu gelangen, kann beispielsweise auf Schmerzen in der Halswirbelsäule oder allgemeine Bewegungsschmerzen zurückzuführen sein. Arthrosen beim Hund können hierzu auch als Grund zählen.

Stress ist eine mögliche Ursache, wenn das Tier keine Ruhe beim Fressen hat, sich durch einen ranghöheren Artgenossen bedroht fühlt oder eine schlechte Erfahrung am Futterplatz gemacht hat. Dazu gehören aber auch Trennungsstress, die Pubertät aber auch die Läufigkeit sowie die Scheinträchtigkeit bei der Hündin.

Auch das falsche Futter kann unter anderem der Grund sein, weswegen dein Hund nicht frisst.

Quelle: Dezy/Shutterstock.com

Symptome und Diagnose

Ebenso vielfältig wie die möglichen Ursachen sind auch die diagnostischen Maßnahmen, die bei einer Futterverweigerung durchgeführt werden können. Wegweisend sind vor allem die Unterscheidung zwischen Appetitlosigkeit und Beschwerden beim Fressen sowie die Berücksichtigung weiterer Symptome. Im Zweifelsfall wende dich gerne an dein Tierärzteteam von Dr. SAM!

Wie lassen sich eine echte von einer unechten Appetitlosigkeit unterscheiden?

Um zu beurteilen, ob dein Vierbeiner nicht fressen kann oder nicht fressen möchte, solltest du dir die folgenden Fragen stellen:

  • Schnuppert oder schleckt er interessiert am Futter, lässt es aber liegen?
  • Verweigert er nur bestimmte Futtermittel, zum Beispiel Trockenfutter oder solche, die er kauen müsste?
  • Nimmt er das Futter ins Maul, spuckt es dann aber wieder aus, hustet oder würgt?
  • Zeigt er Bettelverhalten oder Interesse, wenn du das Futter zubereitest?
  • Hat er mehr Appetit, wenn du ihm sein Futter an einem ruhigen, geschützten Ort in seiner gewohnten Umgebung anbietest oder gar draußen beim Spaziergang?

Hast du eine oder mehrere dieser Fragen mit Ja beantwortet, handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine unechte Appetitlosigkeit.

Wann sollte ein Tierarzt zurate gezogen werden?

Trifft eine der folgenden Aussagen auf deinen vierbeinigen Freund zu, ist von einem Notfall auszugehen und du solltest umgehend einen Tierarzt konsultieren:

  • Es handelt sich um einen Welpen.
  • Die Futterverweigerung hält länger als einen Tag an.
  • Du hast den Verdacht, dass dein Liebling einen Fremdkörper was zu einem Darmverschluss geführt hat, oder giftige Substanz gefressen haben könnte.
  • Es sind weitere akute Krankheitssymptome auffällig, zum Beispiel ein stark gestörtes Allgemeinbefinden, Schwäche, Fieber, massives Erbrechen, flüssiger oder blutiger Durchfall, Gleichgewichtsprobleme, Zittern, Hecheln oder ein aufgetriebener Leib.


Sollte stattdessen eine der nachfolgenden Aussagen auf deinen Hund zutreffen, ist eine chronische Erkrankung wahrscheinlich:

  • Dein Hund hat ohne ersichtlichen Grund an Gewicht verloren.
  • Er ist in der letzten Zeit ruhiger als zuvor.
  • Das Fell ist glanzlos und struppig.
  • Du hast einen unangenehmen Mundgeruch festgestellt.
  • Harndrang und Durst haben in letzter Zeit zugenommen.
  • Das Tier hat in den letzten Wochen vermehrt erbrochen, Durchfall abgesetzt oder phasenweise nicht gefressen.
  • Der Appetitverlust hat sich langsam und schleichend entwickelt.

Ist bei deinem Hund bereits eine chronische Erkrankung bekannt, deuten derartige Symptome darauf hin, dass die Therapie optimiert werden sollte.

Abhängig von den jeweiligen Befunden kommen weitere Untersuchungsmethoden in Betracht, insbesondere:

  • Röntgen
  • Ultraschall
  • Stuhlprobe
  • Blutprofil

In den meisten Fällen sind diese diagnostischen Maßnahmen bereits ausreichend.

Therapie

Die Therapie richtet sich nach der Grunderkrankung. Ursächliche Behandlungsmethoden können beispielsweise sein:

  • Wurmmittel
  • Futter- / Medikamentenwechsel
  • Nieren- / Leberunterstützung
  • Zahnsanierung
  • Chirurgischer Eingriff im Falle eines Fremdkörpers oder Tumors zum Beispiel
  • nach eingehender Diagnostik auch ein Antibiotikum oder weitere Medikamente

Daneben ist eine symptomatische und unterstützende Therapie möglich. Diese behebt nicht die Ursache, lindert aber oftmals die Beschwerden und fördert den Heilungsprozess:

  • Medikamente gegen Übelkeit
  • Schmerzmedikamente
  • Magen- und Darmschutzmedikamente, zum Beispiel Säureblocker
  • krampflösende Medikamente

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